Wie hoch sind die Instandhaltungskosten eines Hauses im Vergleich zu einer Wohnung?
Ein Thema, das immer wieder auftaucht, wenn jemand vor einer Entscheidung steht: Wohnen im Mehrfamilienhaus oder ein eigenes Haus besitzen? Mit einem Haus verbindet man Platz, Freiheit und ein Stück Garten, mit einer Wohnung Komfort, geringere Rechnungen und die Tatsache, dass man nicht um sechs Uhr morgens die Einfahrt vom Schnee befreien muss. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Wie hoch sind die täglichen Betriebskosten?
Beginnen wir mit den Rechnungen, denn diese belasten Ihren Geldbeutel oft erheblich. Häuser, insbesondere Einfamilienhäuser, verfügen über eine größere Wohnfläche, was automatisch zu einem höheren Energieverbrauch – Strom, Wasser, Gas – führt. Die Beheizung eines Hauses, insbesondere wenn es nicht modern und gut isoliert ist, kann im Winter mehrere Hundert Euro mehr kosten als die Beheizung einer Wohnung.
In einer Wohnung, auch einer größeren, reicht oft ein Heizkörper pro Zimmer aus und heizt trotzdem die gesamte Wohnung, da die Wärme zwischen den Räumen übertragen wird. Zu Hause? Nur Sie sorgen für die Heizung im gesamten Gebäude: Dachboden, Garage, Flure, Treppenhaus. Darüber hinaus gibt es:
- Die Müllabfuhr wird pro Objekt abgerechnet, was nicht immer günstiger ist als in einem Mehrfamilienhaus.
- Wasser zum Bewässern des Gartens – auch wenn es wie eine Kleinigkeit erscheint, macht es im Laufe eines Jahres einen Unterschied.
- Energiekosten für Wärmepumpen, Wärmerückgewinnungsgeräte oder Fußbodenheizung.
Belasten Reparaturen und Wartungen Ihren Geldbeutel stark?
Die Antwort ist einfach: Ja. Um das Thema jedoch etwas weiter auszuführen: Wenn in einer Wohnung in den Gemeinschaftsbereichen (Dach, Wasserleitungen, Treppenhaus) etwas kaputt geht, kümmert sich die Genossenschaft oder Gemeinschaft darum. Natürlich zahlen Sie Miete, müssen aber kein Team rufen und die Reparaturen überwachen.
Zu Hause sind Sie Ihr eigenes Ruder, Ihr eigener Matrose und Ihr eigener Klempner. Undichtes Dach? Dein Problem. Verstopfter Schornstein? Dein Problem. Hinzu kommt, dass zu Hause oft Dinge auftauchen, an die man in einem Mehrfamilienhaus gar nicht denkt:
- Schornsteinreinigung und -inspektion (mindestens einmal jährlich).
- Ofen- oder Wärmepumpenservice.
- Alle paar Jahre die Fassade streichen.
- Schneeräumen, Rasenmähen, Sträucher schneiden – auch das sind Kosten, wenn man es nicht selbst macht.
Und wenn etwas ernsthaft kaputt geht, wie etwa die Wasserleitungen oder das Dach nach einem Sturm, kann die Sache schneller wieder in Ordnung gebracht werden als bei einem Wochenendausflug nach Bayern.
Was ist mit festen Gebühren? Miete und Instandhaltung der Immobilie
Viele Leute sagen: „Ich zahle zu Hause keine Miete, also bin ich im Vorteil!“ Das ist nicht ganz richtig. Ja, Sie haben keine Verwaltungsgebühr, keinen Renovierungsfonds und keine Verwaltungsgebühren, aber in der Praxis geben Sie dieses Geld woanders aus.
Zu Hause entstehen Ihnen Kosten:
- Gebäudeversicherung (oft höher als bei einer Wohnung).
- Technische Überprüfung der Anlagen (Strom, Gas, Lüftung).
- Garten- oder Grünflächenpflege (Gartengeräte, Dünger, Wasser).
In einer Wohnung hat man trotz Mietzahlung seine Ruhe und viele Verpflichtungen. Und wenn doch mal was passiert – einfach bei der Verwaltung anrufen. Zu Hause sind Sie Verwalter, Wartungsarbeiter und oft auch Handarbeiter.
Die Kosten für die Instandhaltung eines Hauses sind im Allgemeinen höher als die einer Wohnung. Dabei geht es nicht nur um die Rechnungen, sondern auch um das gesamte Umfeld an Renovierungen, Serviceleistungen und Pflegeaufwand für die Immobilie. Eine Wohnung bietet mehr Ruhe und Vorhersehbarkeit, ein Eigenheim hingegen bietet den Komfort, nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Welche Option ist besser? Es hängt von Ihrem Lebensstil, Ihren Prioritäten und sogar Ihrem Bankkontostand ab.
Tobias Müller
